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Medizinische Wissensdatenbank auf dem Weg ins Sprechzimmer

27.03.2015

Bereits seit 2002 forschen Mitarbeiter des Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig an Datenbanken, die mit Hilfe einer Software den Ärzten das aktuelle Expertenwissen zur Verfügung stellen. In einer Kooperation mit dem IRDC, KOPFZENTRUM und ACQUA Klinik werden diese Erfahrungen jetzt auf die Therapieentscheidung bei der Nasennebenhöhlenentzündung angewandt. „Die Software verlangt von uns zunächst Angaben zum Patienten und Krankheitsverlauf. Danach schlägt das System eine Therapieform vor und informiert darüber, auf welchen Informationen diese Empfehlung getroffen wurde.“, so Dr. Susanne Modemann, ärztliche Leiterin des Entwicklungsprojekts. In 5 Jahren sollen die KOPFZENTRUM-Sprechstunden mit einem wissensbasierten Assistenzsystem ergänzt werden und so jedem Arzt Zugriff auf dieses Wissen erlauben. Auch für den Patienten ergeben sich damit neue Perspektiven. „In unseren Vorversuchen waren in 1/3 der Fälle Arzt und Computer unterschiedlicher Meinung. Meist stellte sich heraus, dass der Alternativvorschlag gut begründet war. Vielleicht entsteht hier eine ergänzende Möglichkeit für den Patienten, sich im Krankheitsfall über Alternativen der Behandlung zu informieren.“, so Modemann weiter.

Eine erste gemeinsame Veröffentlichung erfolgt bei „MedInfo“ unter dem Titel "Web-tool to support medical experts in probabilistic modelling using large Bayesian networks with an example of rhinosinusitis".

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