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Adapter Ohrchirurgie

Ohrchirurgie sicherer gemacht: Kleiner Adapter mit großer Wirkung

16.03.2016

Ein Entwicklerteam aus Sachsen und Baden-Württemberg hat ein System entwickelt und erstmals am Patienten eingesetzt, dass den Gesichtsnerven bei Ohroperationen besser schützen kann. Ein kleiner Adapter sorgt dafür, dass der Mikro-Bohrer ständig von einem Schutzschirm aus einem schwachen elektrischen Strom umgeben ist. Sobald der Nerv in die Nähe des Instruments kommt, werden diese Impulse als Information an das Navigationssystem weitergeben. Der Chirurg kann so besser die aktuelle Position und den Abstand zum Nerv einschätzen. „Gerade in unübersichtlichen Situationen oder in geringer Distanz zum Gesichtsnerven erhöht sich damit die Genauigkeit und Präzision“, so Prof. Dr. Gero Strauss, der das Projekt seit über 7 Jahren als HNO-Arzt initiiert und begleitet. „Vor allem Eingriffe wie das Einsetzen eines Cochlea Implants oder die Beseitigung einer Mittelohrentzündung profitieren von dem System“. Die Zulassungen des Systems sind abgeschlossen, jetzt folgen noch die internen Tests an der Leipziger ACQUA Klinik, die als erste Klinik dieses System einsetzt. Parallel werden Chirurgen anderer Kliniken in Simulatortrainings in das System eingewiesen. „Es ist ein  Erfolg, dass die Navigationssysteme damit auch online-Körperdaten in die Berechnung der besten OP-Route einbeziehen“, betont Strauss die neue Qualität dieser Entwicklung, die auch eine sächsische Erfolgsgeschichte ist.

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